G U R I C H T

A fasci­na­ting per­for­mance ensem­ble (with) a pro­vo­ca­ti­ve hour of cut­ting-edge per­for­mance art (…) Klang­buh­ne Guricht has brought along a big collec­tion of high-tech toys from Ger­ma­ny and crea­tes a seri­es of striking jux­ta­po­si­ti­ons bet­ween actor and tech­no­lo­gy. The ear-split­tin­g­ly ato­nal live music is a fusi­on of human artist and elec­tro­nic mani­pu­la­ti­on that avoids the typi­cal cli­ches of the gen­re. (…) defi­ni­te­ly worth catching.”

(Chris Jones in Chi­ca­go Tri­bu­ne 16th Octo­ber 98)

GURICHT- Expe­ri­ment- und Per­for­mance­thea­ter aus Halle/​ Saa­le. 1995 ers­te Büh­nen­stü­cke mit Col­la­gen aus Text, Musik und Video, „Der Gei­er” Kurz­ge­schich­ten von Franz Kaf­ka, „Der Schuss” von W.S. Bour­roughs, „In Fingals Haus” von Johan­nes Bob­row­ski. Dazwi­schen ver­schie­de­ne klei­ne Insze­nie­run­gen mit Mate­ri­al von Gün­ter Bru­no Fuchs, Hans Arp, Lud­wig Witt­gen­stein und Bert Brecht. Meh­re­re, durch das Goe­the-Insti­tut geför­der­te, Auf­tritts­rei­sen durch Euro­pa und Nordamerika.

GURICHT CD “Der Geier/​ Kurzgeschichten von Franz Kafka” 1997 (!)

Musi­ker: Ste­phan Lud­wig, Jan Möser, Sören Schra­der, Ralf Wendt, Thies Streifinger
Spre­cher: Ralf Wendt

© TATARIN Der elek­tri­sche Ver­lag, 1997
Ver­trieb: HÖRSTURZ Booksound

GURICHT/​ LAST PIECES

2013 Guricht “Trans­for­mers” beim Addicted2Random/​ Akus­ti­sche Kar­tie­rung der varia­ble ›Zufall‹/ Fes­ti­val/​ Bil­der

[Throughout cen­tu­ries of Euro­pean musi­cal tra­di­ti­on, coin­ci­dence and the coin­ci­den­tal never play­ed a role in com­po­si­ti­on – Hän­del, Bach and Beet­ho­ven were mas­ters of sys­te­ma­tic com­po­si­ti­on and artis­tic per­fec­tio­n­ism. Yet con­tem­pora­ry musi­cal crea­ti­ons of the avant­gar­de com­mon­ly employ coin­ci­dence as a means of com­po­si­ti­on. It is the tran­si­to­ry natu­re of the moment and the all­u­re of the unpre­dic­ta­ble that allow musi­cal dimen­si­ons expand to the infinite.

Addicted2Random (A2R) seeks traces of coin­ci­dence in Euro­pean music-scapes. Tog­e­ther with sound-artists from across Euro­pe, the fes­ti­val Addicted2Random exami­nes how the com­po­si­ti­on of clas­si­cal Euro­pean music and the artis­tic work with coin­ci­dence can influ­ence each other in sound instal­la­ti­ons, radio-art, exhi­bi­ti­on and per­for­man­ces. Algo­rith­ms from baro­que com­po­si­ti­ons are con­nec­ted to com­pu­ter-gene­ra­ted music and its visua­liz­a­ti­on, e.g. in gra­phic interfaces.

How can the inter­ac­tion bet­ween artists and com­pu­ters be desi­gned to allow artis­tic pro­duc­tion and what is the role of tra­di­tio­nal com­po­si­tio­nal tech­ni­ques in this pro­cess? The ide­as deve­lo­ped in ans­we­ring the­se ques­ti­ons will be rea­li­zed on dif­fe­rent levels: Radio-artists, scho­l­ars, musi­ci­ans and com­po­sers coope­ra­te in per­for­man­ces and con­certs com­po­sed for the festival.]

2011 Guricht/​ Eröff­nungs­kon­zert “Kunst für Tiere”/ Ein Aus­stel­lungs- und Kunst­pro­jekt von Radio Corax, Werk­leitz und dem Zoo Hal­le. 15. 10. 2011, 15 Uhr Aus­stel­lungs­rund­gang mit dem Kunst­wis­sen­schaft­ler Dr. Johan­nes Stahl, und Kon­zer­ten für Tie­re von Thies Strei­fin­ger und Ralf Wendt und einer Per­for­mance von Bri­an Catling.

Kunst für Tiere/​ Art for animals

Natür­lich ist es hoch­gra­dig spe­ku­la­tiv, ob etwas wie ästhe­ti­sches Emp­fin­den bei Tie­ren vor­kommt, ande­rer­seits ist die begrenz­te Beschreib­bar­keit unse­rer eige­nen Wahr­neh­mung von Kunst den­sel­ben Gesetz­mä­ßig­kei­ten unter­wor­fen. Ein Außer­ir­di­scher wür­de ver­mut­lich das mensch­li­che Wahr­neh­men ähn­lich betrach­ten, wie wir die For­mu­lie­rung Kunst für Tiere.

Kunst für Tie­re expe­ri­men­tiert mit der mensch­li­chen Wahr­neh­mung von der Tier­welt und the­ma­ti­siert den hoch­spe­ku­la­ti­ven Gedan­ken, dass Tie­re Kunst als sol­che wahr­neh­men kön­nen. Dabei soll das Ver­hält­nis zwi­schen Tier und Mensch hin­ter­fragt wer­den – sei es durch die Rekon­struk­ti­on von Gesän­gen aus­ge­stor­be­ner Vogel­ar­ten (W. Mül­ler), die Umwand­lung des Raub­tier­hau­ses in ein Grand Hotel für Tie­re (L. Léo­ty) oder sei es durch ein Infor­ma­ti­ons­ter­mi­nal über ein nicht exis­tie­ren­des Tier (B. Schip­per)… Web­site

2010 Guricht/​ Per­for­mance ” jung­le is ever­y­whe­re“ auf der Saa­le zum 10. Geburts­tag von Radio Corax in Halle.

mail an eine freun­din: „die corax­par­ty ist über­ra­schend rie­sig gewor­den. Es war voll, auf der ufer­pro­me­na­de und den schif­fen. und die per­for­mance war für die leu­te wohl auch spek­ta­ku­lär. Ist ja immer ein biss­chen schwie­rig, über die eige­ne arbeit zu spre­chen… wir haben ein boot mit fel­len und decken, scha­ma­nis­tisch, prä­pa­riert, hat­ten wei­te weis­se kla­mot­ten, ich viel glit­zer, fell­müt­ze… dann hat­te ich eine alt­flö­te an einen fisher­pri­ce-kin­der-karao­ke-recor­der gebaut. ralf ist geru­dert, ich stand und wir sind ganz lang­sam mit der strö­mung, um mit­ter­nacht, an den schif­fen und leu­ten vor­bei. nach ein paar minu­ten hat uns ein spot eingefangen.

ich hab ange­fan­gen zu spie­len, geräu­sche, melo­die­fet­zen… dann erwach­ten plötz­lich im dunk­len auwald gegen­über tro­pi­sche vögel (urwald­ath­mo, mobi­les sound­sys­tem) laut, schön und geheim­nis­voll, so, als ob ich sie geweckt hät­te. auf die bäu­me haben wir sche­men­haf­te vögel gebeamt. ralf hat dann immer mal ber­ge von weis­sen (kopf­kis­sen) federn in die luft gewor­fen und, da wir lang­sa­mer als die strö­mung waren, wand sich vor uns eine weis­se schlan­ge mit­ten auf dem fluss…

Die vie­len leu­te waren total still, als die vögel im (ur)wald dann anfin­gen, brüll­te irgend jemand auf dem schiff: jee­suus… das war sehr lus­tig. jeden­falls sind wir, in inti­mer unter­hal­tung mit den urwald­ge­räu­schen, an allen vor­bei gefah­ren und auf der ande­ren sei­te des flus­ses lag ein altes pon­ton. wir sind dann aus unse­rem boot und haben das pon­ton gegen die Strö­mung wie­der strom­auf geschleppt. halb unter was­ser, mit viel kraft, auf unsi­che­rem ter­rain. als wir wie­der im bea­mer­bild ange­kom­men sind, haben wir zwei meter gro­ße weis­se buch­sta­ben in die bäu­me gehängt, das war schwie­rig und das publi­kum hat viel anteil an unse­rem schei­tern genommen.

irgend­wann stand dann zwi­schen was­ser und bäu­men: 10 jah­re radio corax. die ima­gi­nä­ren vögel umkreis­ten uns im video und die Dschun­ge­lath­mo lief immer noch… das war völ­lig sur­re­al und so´n biss­chen wie apo­ca­lyp­se now… ich glau­be, es wirk­te sehr monu­men­tal und irgen­wie auch ziem­lich cool (…)“

GURICHT Mem­bers: Burg­hard Vogel, Sören Schra­der, Jens-Uwe Neu­mann, Ralf Wendt, Thies Strei­fin­ger
Pho­to Credits: Joa­chim Blo­bel, Phil­lip Hier­se­mann, Mar­cus-Andre­as Mohr

GURICHT Kon­takt: thies@​guricht.​com +491714185818
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